Die Landeshauptstadt bekommt am Schweriner See einen neuen Stadtplatz. Zwischen Werderhof und Marstall, direkt am „Beutel“, gestaltet die Bundesgartenschau Schwerin 2009 GmbH im Auftrag und auf Rechnung der Landeshauptstadt das bisher unansehnliche Areal um. Auf einer Fläche von gut 6.000 qm entstehen ein Veranstaltungsplatz mit einer ins Wasser reichenden Treppenanlage, ein kleiner Spielplatz sowie Grünanlagen. Außerdem wird der nördlichste Abschnitt der sechs Meter breiten Schlosspromenade gebaut, der bis zur Amtsstraße reichen wird.
Im Zuge der Umgestaltung erhalten auch die bisher am westlichen Rand des „Beutels“ angesiedelten Wassersportvereine neue Standorte. So wird für das neue Vereinshaus des SV Mecklenburgisches Staatstheater e.V. schon in den nächsten Tagen Richtfest gefeiert.
Der erste Bauabschnitt des Gesamtvorhabens vom Marstall bis etwa zur Nordkante des Werderhofes soll noch in diesem Jahr fertig gestellt werden.
Das Gesamtvorhaben kostet 10,1 Millionen Euro. 75% dieser Mittel stellt das Land aus Städtebaufördermitteln und EFRE-Geldern der EU zur Verfügung.
Beim Bau des Stadtplatzes kommt eine Technologie zum Einsatz, die bisher in Schwerin noch nicht angewandt wurde. Um trotz des schwierigen Baugrundes die Kosten in Grenzen zu halten, werden rund 2.500 „Geotextilummantelte Sandsäulen“ bis zu 20 m in den Boden eingebracht. Diese patentierte Technologie wurde beispielsweise bei der Erweiterung des Airbus-Geländes in Hamburg-Finkenwerder angewandt.
Der „Beutel“ war in den 20er-Jahren des 20. Jahrhunderts ein wichtiger Kohlenumschlagplatz für Schwerin. Hier wurden die Brennstoffe mit Lastkähnen angelandet. Heute haben an der Bucht etliche Wassersportvereine ihr Domizil. „Das Gelände wurde in den vergangenen Jahrzehnten nur mäßig gepflegt, so dass der Zugang zum Wasser, auch wegen des morastigen Untergrundes, nicht zu betreten war. Das werden wir jetzt komplett ändern“, sagte Oberbürgermeister Norbert Claussen bei der Baustelleneröffnung. „Hier werden die Bürgerinnen und Bürger der Landeshauptstadt bald „ihren“ See wirklich haunah erleben können.“