Der Streit um die Wege durch den Schweriner Schlossgarten vor, während und nach der Bundesgartenschau 2009 soll beendet werden. Darüber bestand Einigkeit zwischen Verantwortlichen der Stadt, der BUGA und Vertretern der Bürgerinitiative „Offener Schlossgarten“ auf einer Einwohnerversammlung. Lösungen würden aber frühestens zum Ende des Jahres 2007 vorliegen, sagte Baudezernent Dr.Wolfram Friedersdorff.
Die BUGA GmbH und die Stadtverwaltung hatten in den Saal der Industrie- und Handelskammer eingeladen, um über die Verkehrsplanungen im Bereich des südlichen Schlossgartens zu informieren. Gekommen waren etwa 30 Bürger, die ganz überwiegend im Schlossgartenviertel wohnen. Sie äußerten ihre Bedenken zum geplanten gegenläufigen Verkehr im Schleifmühlenweg und in der Lennéstraße. Außerdem diskutierten sie mit den Verantwortlichen der Stadt und der BUGA GmbH über die Verfüllung der ehemaligen Straßenbahntrasse ober-halb der Freilichtbühne. Schwerpunkt der Bürgerbedenken waren Sicherheits-aspekte.
Baudezernent Friedersdorff sicherte zu, dass alle Anregungen der Bürger geprüft würden. Außerdem will die Stadt noch einmal Verkehrszählungen vornehmen, um verlässliche Zahlen als Grundlage der weiteren Verkehrsplanung zu haben.
„Wir werden zusammen mit der BUGA GmbH jetzt in einen ständigen Dialog mit der Bürgerinitiative treten, um zu Lösungen zu kommen, mit denen alle gut leben können“, so Friedersdorff. Er erklärte weiter, dass die Verfüllung der ehemaligen Straßenbahntrasse noch nicht endgültig sei. „Zur Bundesgartenschau wird die Trasse auf jeden Fall geschlossen sein. Aber das so genannte Entwidmungs-verfahren haben wir erst einmal auf Eis gelegt.“ Die sich neu bildenden Verkehrsströme sollen erst einmal beobachtet werden, um dann eine Ent-scheidung zu treffen, die die Einschränkungen für die Bürger so gering wie möglich hält. Dr. Wolfram Friedersdorff erklärte weiter, dass Rettungsfahrzeugen eine schnelle und direkte Zufahrt immer gewährleistet werde. Dazu zählt auch, dass die Zufahrt zum Schlossgartenviertel von der Crivitzer Chaussee aus über den Hexenberg bei Bedarf geöffnet werden könne. „Die Fahrbahnschäden am Hexenberg werden wir demnächst ausbessern“, so Friedersdorff.
Die Bürgerinitiative zeigte sich nach der Einwohnerversammlung gesprächs-bereit. „Wir wollen einen Kompromiss, mit dem alle leben können“, sagte BI-Sprecher Gerhard Reichert. Wenn alle Seiten von ihren Maximalforderungen ein wenig abrücken, sollten wir eine Lösung finden, mit der die Stadt, die BUGA und die Bürger zufrieden sind. Wir wollen auf jeden Fall die Bundesgartenschau, wir wollen aber auch sichere Wege ins Schlossgartenviertel.“