11.09.2009
Buga-Spezialität der Woche: Schwimmende Wiese 84 Beete mit 40.000 Gräsern
Was ist der Herbst ohne Gräser?! Seit Jahren zählen Gräser zu den Trendpflanzen. Ein Grund, den Besuchern der Bundesgartenschau Schwerin auf der Schwimmenden Wiese, ein Gartenteil des Gartens des 21. Jahrhunderts, die Vielfalt dieser besonderen Pflanzengattung zu präsentieren. Im Kontrast zu den historischen Gärten in unmittelbarer Nachbarschaft planten die Landschaftsarchitekten aus Hamburg, Breimann & Bruun, einen sehr modernen Garten mit dem Hauptthema Gräser. Ingrid Gock aus Lübeck war für die detaillierte Pflanzplanung in den 84 Beeten in Form von Mandarinenscheibchen verantwortlich. Nicht zuletzt dank ihrer filigranen Halme in unterschiedlichen Blattfarben, den meist federartigen Blüten und dem von Art zu Art wechselnde Wuchs, mal straff aufrecht, mal überhängend, finden Gräser immer mehr Liebhaber.
Ca. 40.000 Gräser wachsen in den Beeten auf der Schwimmenden Wiese. Mithilfe der leichten Modellierung des Geländes und dem unterschiedlichen Höhenwuchs der Gräser bekommt der Garten eine Struktur und es entstehen immer wieder kleine Gartenräume. Ein breiter Hauptweg, beginnend von der imposanten Brücke mit den 36 Kolonnaden von ca. 7m Höhe, vom Eingangsplatz auf das Gelände führt geradewegs auf die Sitzstufen am Gartenende hin. Die Stufen am Wasser des Burgsees mit tollem Blick auf das Schweriner Schloss laden zu einer Pause ein. Vom Hauptweg aus kann man immer wieder zwischen die Beete abbiegen und wandelt entweder auf Gras oder grünem Glassplitt dazwischen umher. Der eigenwillige Bodenbelag aus Glassplitt polarisiert: Einerseits unterstreicht er die architektonische, moderne Gestaltung des Gartens und glitzert im Sonnenlicht, andererseits kommen immer wieder Fragen auf wie „Kann man sich daran nicht verletzen?". Die Antwort: „Kann man nicht". Die industriell gebrochenen und abgeschliffenen Glasscherben sind absolut sicher. Und wer einmal barfuss darauf spazierte, gönnte seinen Füßen eine wohltuende Massage - ohne Verletzungen.
In den Beeten wachsen einjährige Gräser neben mehrjährigen, umrahmt von Sommerblumen, Zwiebelpflanzen, Heide und Blütenstauden. Die Art der Bepflanzung wiederholt sich immer wieder, allerdings mit immer wieder unterschiedlichen Pflanzen. Der Wind, den es auf der Schwimmenden Wiese eigentlich immer gibt, lässt die Blütenstängel der Gräser sanft hin- und herbewegen, ein leichtes Blätterrauschen gehört zur leisen Melodie des Gartens. Die Blüten der Haargräser sind so fein und dicht, man möchte sich am liebsten in das weiche Bett fallen lassen, die überhängenden Blüten des Lampenputzergrases lassen sich im Licht der untergehenden Sonne besonders gut fotografieren, wenn die letzten Strahlen durch die feine Struktur der Blüten scheinen. Im Beet des Strandhafers kann man fast das Meer rauschen hören und das braune Laub der Seggen gibt neue Impulse in der Gestaltung mit Pflanzen. Inspiration gibt es auf der Schwimmenden Wiese genug!
Download:
PM Schwimmende Wiese - Buga-Spezialität 2009-09-11.doc
zurück