In Schwerin bereiten sich Hoteliers, Gastronomen, Kultureinrichtungen und viele andere, die mit dem Fremdenverkehr zu tun haben, auf die Bundesgartenschau 2009 vor. „Die BUGA wird eine große Herausforderung für alle, denn wir erwarten in nur einem halben Jahr rund 1,8 Millionen Gäste in der Landeshauptstadt“, sagte Geschäftsführer Jochen Sandner. Er stellte das Konzept der Gartenschau jetzt erstmals knapp 40 Schweriner Touristikern vor. Insbesondere erklärte er die Wege der Vermarktung. „Wir kennen aus voran gegangenen Gartenschauen sehr genau die Struktur der Besucher. Darauf stellen wir uns bei alle unseren Aktivitäten ein“, sagte Jochen Sandner. Ziel sei es, die Übernachtungszahlen in Schwerin zu steigern – auch über das Jahr 2009 hinaus.
Die Analyse des BUGA-Geschäftsführers, der auf eine fast 15jährige Erfahrung in Sachen Gartenschauen zurück blicken kann, war für die Schweriner Tourismusanbieter eine wertvolle Hilfe, um die eigene Werbung punktgenau zu steuern und sich auf einen Besucheransturm vorzubereiten.
So sollen rund 15% der BUGA-Besucher mindestens einmal in der Landeshauptstadt oder im näheren Umkreis übernachten. Das allein bedeutet schon eine fast 100%ige Auslastung der Schweriner Bettenkapazität. Diese Gäste haben dann meistens einen Anfahrtsweg von mehr als 200 km in Kauf genommen. Beeindruckend auch die Zahlen zu den wirtschaftlichen Effekten. Auf dem BUGA-Gelände werden die Besucher etwa 20 Millionen Euro ausgeben – neben dem Eintrittspreis. Zusätzlich ist mit Umsätzen von etwa 30 Millionen Euro außerhalb des Gartenschauareals zu rechnen.
„Diesen Zahlen müssen aber auch entsprechende Leistungen gegenüber stehen“, forderte Jochen Sandner. Er betonte, dass die Bundesgartenschau Schwerin 2009 GmbH eng mit der Stadtmarketinggesellschaft SMG zusammenarbeitet. „darüber sind wir sehr glücklich“, sagte SMG-Geschäftsführer Bernd Nottebaum auf der Tagung. „Unser Etat schrumpft von Jahr zu Jahr, da ist es gut, wenn die BUGA einen Teil der Vermarktung Schwerins mit übernimmt.“
Die anwesenden Tourismusanbieter fühlten sich durch die Vorträge gut informiert, hatten aber zunächst nur wenige Nachfragen. „Wir müssen das jetzt erstmal sacken lassen“, sagte Christian Petersen vom Hotel „Speicher am Ziegelsee“. So beschränkte sich die Neugier erst einmal auf Parkmöglichkeiten, Öffnungszeiten oder auch das gastronomische Konzept der Bundesgartenschau 2009. einen Hinweis gab Christian Petersen dann aber doch noch. Ausländische Besucher sollten nicht vernachlässigt werden. Wenngleich ihr Anteil an der Gesamtgästezahl bei Gartenschau bisher eher gering war, sollte man in Schwerin aber berücksichtigen, dass die Stadt für Skandinavier attraktiv ist. „Das wird berücksichtigt“, sicherte Jochen Sandner zu. „Als erstes werden wir unsren Internetauftritt in Kürze auch in Englischer Sprache präsentieren.“